MOOR MOTHER (US, Black Quantum Futurism)
Aggrofeminist/Futurist Industrial-Noise-Rap/Slaveship Punk/Death Poems

Camae Ayewa alias Moor Mother aus Philadelphia ist Musikerin, Community-Aktivistin, Political Poet, Multidisziplinäre Künstlerin, Schreiberin, Basketball-Lehrerin und Ex-Punk-Sängerin. Sie hat bisher über 100 Aufnahmen online veröffentlicht und vor kurzem ihre erste physische LP «Fetish Bones» auf Don Giovanni Records veröffentlicht. Sie teilte die Bühne mit King Britt, Islam Chipsy, Claudia Rankine, bell hooks und vielen weiteren.
Sie bildet zusammen mit Rasheedah Phillips die Gruppe «BlackQuantumFuturism» in welcher sie philosophische Stränge der Quantenphysik, Black-Feminism/Black Studies, AfroFuturologie/Afrofuturismus zusammendenken um daraus neue Zukünftigkeiten zu imaginieren. Mit Black Quantum Futurism organisieren sie unzählige Community-Workshops, schreiben und editieren Bücher, treten mit diversen multimedialen Performances auf, machen Videos und betreiben den Space «Community Futures Lab» in Nord-Philadelphia. In ihrer auf Grass Roots Aktivismus fussenden gemeinsamen Praxis der intersektionalen, feministischen Wissensproduktion beziehen sie sich auf afrofuturistische Traditionen des «time travelling» und Konzepte von nonlinearem Geschichtsbewusstsein als widerständige Praxis im Umgang mit systemischem Rassismus und historischen Traumas der Black Community und POC’s in den USA. Remember to survive.
«Black Quantum Futurism (or BQF) is a new approach to living and experiencing reality by way of the manipulation of space-time in order to see into possible futures, and/or collapse space-time into a desired future in order to bring about that future’s reality. This vision and practice derives its facets, tenets, and qualities from quantum physics, futurist traditions, and Black/African cultural traditions of consciousness, time, and space. Inside of the space where these three traditions intersect exists a creative plane that allows for the ability of African-descended people to see «into», choose, or create the impending future.»
Moor Mother überträgt diese theoretisch-emanzipatorisch gelebten Zukunfts-Konzepte in ihre musikalische Praxis und eignet sich Begriffe wie «Space-Time-collapse» in einen Sound vielschichtig gelayerter historischer Referenzen und verwinkelter Narrative an. Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in zirkulärer Gleichzeitigkeit gedacht schichtet sie Samples aus der widerständigen afro-amerikanischen (feministischen) Geschichte, rappt wütend-verzerrt aus der Gegenwart von unmittelbar erlebter rassistische Gewalt, verpackt diese in elektronische Noise-Assemblagen aus Industrial-Punk, Hardcore Bass, Noisy-Synth-Feedbacks, Cosmic Jazz Texturen und Female Blues Schnipsel und trägt diese kochenden Geschichtscluster zurück in die Communies. «I think music is going to get more literal, and then I hope that it can start getting practical, where we could actually take these songs into a workshop or into the community and be like: «This is a song that we can use to teach about history or what’s happening, not just a hook.» Wenn Moor Mother zum Beispiel die 5 Worte «I got lead in me» rappt , spricht sie die grossflächigen Bleivergiftungen durch Trinkwasser in Philadelphia an, die hauptsächlich die weniger privilegierten Bevölkerungschichten betreffen. Untersuchungen haben ergeben dass erhöhtes Blei im Körper unter anderem zu erhöhter Aggression und Konzentrationsschwierigkeit führt. Damit thematisiert sie sowohl ein politisch-gesellschaftliches und systemisch rassistisches Problem, als auch ihr emotionaler, physischer und geistiger Zustand der immer in historischem Bezug steht, all at once, interconnected. «I’m not trying to forget that I grew up in the housing projects. I'm trying tell all of the stories of the people that were there.» «Malcolm X was my childhood hero,» meint Ayewa in einem Interview und bezeichnet ihre Musik als «blk girl blues,», «coffee shop riot gurl songs», «project housing bop», «anthropology of conscience», «slaveship punk» oder «death poems». Moor Mother ist Billie Holiday die übermorgen in Malcolm X’s Anzug und Sonja Sanchez Sandalen auf Sun Ra’s Raumschiff an einer BlackLivesMatter Demo Pat Parker covert. So what Avantgarde are you talking about, Zürich??? She is bell hooks trained as a sniper. Switzerland, we have bells and mothers, but we need to learn. Listenrealgood, goddamn!

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NIDIA MINAJ (PRT, Príncipe Discos)
Batida-Poly-Drum-Tekks

Der repetitive elektronische Lissabon-Batida entstammt den Fruity-Loops und Rechnern diverser Künstler_innen die mehrheitlich in den migrantisch geprägten Barrios ausserhalb der portugiesischen Hauptstadt aufgewachsen sind. Als Kinder und Kindeskinder von Einwander_innen aus den portugiesischen Ex-Kolonien wie Cap Verde, Angola, Ginea-Bissau, São Tomé und Principe kombinieren sie angolanischen Kuduro, düstren synthetischen Tarraxo, capverdischen Funana und Afro-House mit Techno und Trap zu einem rhythmisch-komplexen, dissonanten Dancefloor-Hybriden.
Das seit 2012 in Lissabon aktive Label Príncipe Discos hat dazu beigetragen dieser Generation weltweites Gehör zu verschaffen und veröffentlichte unzählige Tonträger von Künstler_innen wie DJ Nervoso, DJ Marfox, DJ Firmeza, Blacksea Nao Maya, Nidia Minaj, DJ N***a Fox u.v.m., und veranstaltet einmal monatlich die Noite Principe im Club Musicbox im Herzen Lissabons; ein Format dass in der kulturell, «racially» und ökonomisch nach wie vor segregierten Stadt der Jugend ihre Differenzen in voller Lautstärke und im gemeinsamen Tanze vorführt. (Die in den 70ern bis in die frühen 00er Jahre von den Kriegszerstörten portugiesischen Kolonien wie Angola nach Lissabon übersiedelten Migrant_innen, wurden durch städteplanerische Strategien an die Ränder der Stadt gedrängt wo sie in ihren Barrios begannen Block Parties zu veranstalten und sich Hip-Hop, R&B, EDM, angolanischer Pop, Kuduro, und süsse Kizomba-Balladen mischten.)
Die im Barrio Vale de Amoreira ausserhalb von Lissabon geborene, in Bordeaux lebende 20-jährige Nidia Minaj ist eine der wenigen weiblichen Produzentinnen und DJs im zeitgenössischen Batida und einzige Frau in der Principe-Familie. Vor ihrer Solo-Karriere war sie Teil der all-female Kuduro Gruppe Kaninas Squad, mit der sie erste Schritte ihres Handwerks im Umgang mit Drummachines, Percussion und Samplern lernte. 2015 veröffentlichte sie ihre erste Platte «Danger» auf Príncipe und tourte damit quer über alle Grenzen. «Her music is dazzling in all senses, a trance-inducing tangle of boxy drums, vivid swirls of synthetic melody and buzzsaw grime bass, all corralled into tracks that feel less like functional dancefloor units and more like short, sharp shocks of adrenaline. A mix of batida, kuduro, tarraxinha, afro-house and techno.»

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STIX (SA) 
Sinethemba Twalo alias stix ist ein DJ, cultural worker, Künstler und Philosoph und lebt in Johannesburg Südafrika. Zusammen with Gabi Ngcobo und Dineo Bopape betreibt er den Off-Space und die Plattform NGO-NOTHING GETS ORGANISED in Johannesburg. Für den Abend im Blue Haus wird er ein transatlantisches Opening-Set aus Drones, Cosmic/Spiritual Jazz, Synth-Flächen und abstrakter Elektronik zusammenstellen.

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FRED HYSTERE (OOR, ZH)
OOR-DJ Fred macht das düstere Ende.

& Non-alcoholic Drinkbar!

Ab 22 Uhr
At Blue Haus, Koch, Zureich

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